Am 25. Juni 2004 öffnete in der Badgasse das Spix-Museum. Eingerichtet ist es im Geburtshaus des berühmten Höchstadter Naturkundlers Johann Baptist Ritter von Spix. „Das Gebäude war damals in schlimmem Zustand und konnte nur knapp vor dem Abriss bewahrt werden“, erinnert sich Herbert Fiederling. Nicht viel hätte gefehlt, und heute würde im Schatten des Schlosses ein Parkhaus stehen. Doch inzwischen ist das kleine Museum aus der Innenstadt nicht mehr wegzudenken.
Komplett neues Konzept
Auch, weil es immer wieder neu erfunden wird. „Gemeinsam mit der Landesstelle für nicht-staatliche Museen haben wir vor zwei Jahren komplett renoviert“, berichtet der Vorsitzende des Spix-Vereins. „Dabei konnte ein modernes, pädagogisch aktuelles Konzept realisiert werden“, freut sich Fiederling. Allerdings gab es aus Sicht des Hobby-Kurators noch ein Manko. „Wir haben bisher spannende Geschichten über das Leben von Spix erzählt – aber es gab noch keine Tiere zu sehen, die er damals entdeckt hat“, erläutert Fiederling.
Neu: 20 Tiere aus München
Das ist nun anders. Nach intensiven Vorarbeiten können nun 20 Tiere des Amazonas gezeigt werden. „Wir haben über Monate Temperatur und Luftfeuchtigkeit überwacht“, berichtet Gerhard Schlee. Denn präparierte Tiere sind hoch empfindlich und benötigen optimale Bedingungen, wie der stellvertretende Vorsitzende des Spix-Vereins erläutert. Überhaupt, ergänzt Herbert Fiederling, ist es schwer an solche Ausstellungsstücke zu kommen. Doch zahlt sich nun die jahrelange Arbeit des Fördervereins aus. „Bereits im letzten Jahr durften wir 200 Jahre alte Vögel vom Naturkundemuseum Bamberg zeigen. Das hat Vertrauen in unser kleines Haus geschaffen und Türen geöffnet.“ Zudem musste das kleine Museum auch baulich auf die neuen Ausstellungsstücke vorbereitet werden. „Es gab noch einen Raum mit historischen Gerbergruben. Diese wurden nun fachmännisch abgedeckt um Stellfläche für neue Vitrinen zu schaffen“, erklärt Herbert Fiederling.
„Die luftdicht verschlossenen Glaswürfel bilden nun das Kabinett der brasilianischen Tiere“. Realisiert werden konnte die neue Dauerausstellung im Spix-Museum durch Unterstützung von Sponsoren. Zu diesen zählen neben der LAG Aischgrund der Rotary Club Höchstadt, die Stadt Höchstadt/Aisch sowie der Freundeskreis Ritter von Spix e.V. Außerdem wurde die hochwertige Ausstellung durch die Knobelspieß-Stiftung und die Salleck-Stiftung großzügig gefördert.
Anders als im Zoo kann der Detailreichtum bei den Tierpräparaten aus nächster Nähe bestaunt werden. „Das ist eine ganz neue Qualität in unserem Museum“, freut sich Fiederling. Da macht es auch nichts, dass der Spix-Ara in der Sammlung fehlt. „Der ist so selten, da gibt niemand ein Exponat ab“, weiß Gerhard Schlee. Dafür gibt es einen nicht minder prächtigen Hyazinth-Ara, der das Zeug zum Wappentier der Ausstellung hat. „Mir gefällt wegen seiner Lebensweise aber das Faultier am besten“, gesteht Herbert Fiederling. „Das macht langsam, spart Energie und kommt trotzdem gut im Leben zurecht“.
© 2023, Ritter von Spix Förderverein e. V. 1994
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