26.01.2020
GREMSDORF (enz) – Seit 25 Jahren pflegt der Höchstadter Spix-Verein das Andenken des berühmtesten Sohnes der Stadt. Im Rahmen der diesjährigen Hauptversammlung liess Herbert Fiederling die Vereinsgeschichte Revue passieren. Gleichzeitig ehrte der Vereinsvorsitzende 19 Mitglieder für ihr Engagement. Durch Gruppenangebote und Sonderausstellungen soll nun die Bekanntheit des Museums ausgebaut werden.
„Bis in die 1980-er Jahre war unser Ritter von Spix auch Fachleuten völlig unbekannt“, sagt Dr. Hans Krautblatter. „Selbst mir, obwohl ich Biologe bin“. Dies ist auch dem Bürgermeister bewusst. „Deshalb bin ich froh, dass es Menschen gibt, die das Andenken an unseren wichtigsten Vorfahren hochhalten“, betont Gerald Brehm. „Und die Tatsache, dass über 50 Prozent der Mitglieder zur Hauptversammlung kommen zeigt, dass Leben im Verein ist“. Eine Einschätzung, die der 1. Vorsitzende untermauert. „Wir haben im letzten Jahr 10 Mitglieder hinzugewonnen“, freut sich Fiederling. „Die Anzahl der Besucher im Museum ist von 740 auf 1.058 gestiegen“. Auch Schatzmeister Franz Brauers ist zufrieden. Trotz Umbau des Museums, Beteiligung am Kulturfeuerwerk und der Gründung einer Vereins-Bibliothek weist er mit einem Minus von 300 Euro einen fast ausgeglichenen Haushalt aus. Damit steht der Verein wirtschaftlich gut da – und hat Luft für zwei weitere Höhepunkte. „Im Sommer werden wir wieder eine Sonderausstellung anbieten“, berichtet Fiederling. „Das wollen wir künftig jährlich machen, damit Besucher immer wieder Grund haben in unser Museum zu kommen“. In diesem Jahr geht es um Spix und seine Affen. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres wird es außerdem am 23. Oktober einen Festabend in der Fortuna-Kulturfabrik geben.
Deshalb beschränkte sich Fiederling bei der Hauptversammlung auf einen kleinen Rückblick – und skizzierte die 25-jährige Vereinsgeschichte in 25 Minuten. Erste Bestrebungen zur Pflege des Andenkens an Johann Baptist Ritter von Spix hatte es schon 1975 gegeben. Damals verstarb Metha Hollfelder, die letzte Bewohnerin des Geburtshauses in der Badgasse. Doch es sollte bis zum 26.04.1994 dauern, bis der Förderverein tatsächlich aus der Traufe gehoben wurde. Damals als Gründungsmitglieder dabei und bis heute im Verein sind Gerald Brehm, Barbara und Dieter Cremer, Klaus Kohler, Anita Kopp, Hans-Joachim Laugwitz, Valentin Maier, Robert Mirschberger, Dr. Karl Dieter Reinartz, Michael Salleck, Brigitte Sauer, Alois Schell, Sebastian Schmidt, Andreas Schönenberger und die Höchstadter Sparkasse. Für diese Treue erhielten sie von Herbert Fiederling und seinem Stellvertreter Gerhard Schlee eine Jubiläums-Urkunde. Für besondere Verdienste um den Verein wurden außerdem Hildegard und Max Strucks, Johann Cach und posthum Andreas Stark geehrt.
Auf seinen Lohrbeeren ausruhen wollen sich die Freunde Ritter von Spix indes nicht. „Gemeinsam mit Karpfenland Aischgrund sind wir dabei, Angebote für Senioren-Gruppen zu erarbeiten“, berichtet Fiederling. Außerdem wird der Verein auf Anregung von Hans Krautblatter Initiativen gegen Artenschwund und den Rückgang von Biotopen in der Region ergreifen. „Das sind wir ihm schuldig. Würde Spix heute leben, er wäre der größte Umweltschützer“, vermutet Krautblatter. Eine Sicht, der Fiederling zustimmt. „Immerhin beklagte er schon vor 200 Jahren die Brandrodung in Brasilien“.
© 2023, Ritter von Spix Förderverein e. V. 1994
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