26.01.2020
HÖCHSTADT (enz) – Die Mitgliederzahl steigt kontinuierlich, die Besucherzahlen des Spix-Museum gegen stetig nach oben. Dem entsprechend lieferte Herbert Fiederling bei der jährlichen Jahreshauptversammlung einen positiven Rechenschaftsbericht. Auch für 2020 gibt es schon Pläne, was die Mitglieder mit großem Wohlwollen aufnahmen. So stand der einstimmigen Wahl einer neuen Vorstandschaft nichts im Wege. An der Spitze bleibt Herbert Fiederling. Im zur Seite stehen bewährte Kräfte – doch auch eine Verjüngung des Gremiums wurde eingeleitet.
„Wir haben immer noch Jubiläum“, sagt Herbert Fiederling bei der Eröffnung der Jahreshauptversammlung der Spix-Freunde. Denn von 1817 bis 1820, also genau vor 200 Jahren, war Johann Baptist Ritter von Spix auf seiner legendären Brasilien-Expedition. Grund für Fiederling, im Reisetagebuch zu blättern. „Genau heute war Spix in Tabatinga, der westlichsten Stadt Brasiliens – direkt an der Grenze zu Peru“. Der Höchstadter Forscher, so resümiert Fiederling, war überfordert mit den dortigen Erlebnissen. Getragen von Rauschmitteln führten die Indianer um Spix herum tagelang Tanzexzesse aus. „Babys wurden alle Haare ausgerissen und sie dann 8 Tage mit dem Rauch von Zigarren umgebend. Das war für Spix unvorstellbar“.
Im Höchstadter Töpfla geht es zwei Jahrhunderte später hingegen sehr geordnet zu. „Wir sind im letzten Jahr auf 70 Mitglieder angewachsen. Das Museum wurde 2019 von 800 Gästen besichtigt und wir hatten eine Sonderausstellung mit 300 Besuchern“, bemerkt der pensionierte Sparkassen-Direktor. Eine positive Bilanz. „Schade ist nur, dass gerade Ur-Höchstadter sich schwer tun mit einer Mitgliedschaft“. Viele Mitglieder des Vereins sind Auswärtige mit persönlichem Bezug zur Arbeit Spix‘. „Vor allem finde ich es schade, dass nur wenige Stadträte unsere Arbeit mit ihrem Beitritt unterstützen“, beklagt Gerhard Schlee.
Dem Elan der Spix-Freunde tut das freilich keinen Abbruch. Schon im März wird es eine neue Sonderausstellung geben. Dann werden im Spix-Museum seltene Käfer gezeigt. „Besonders schön ist, dass auch von Spix persönlich entdeckte Arten dabei sein werden“, freut sich Fiederling. Dafür, dass er dann noch Chef des Vereins ist, sorgen die Mitglieder unter Leitung von Bürgermeister Gerald Brehm im Rahmen der Vorstandswahl. Einstimmig wird Fiederling für die nächsten zwei Jahre gewählt. Ebenso wie sein Stellvertreter Gerhard Schlee und Schriftführer Hans-Günther Niklas. Auch die beiden Beisitzer Franz Rabl und Christian Enz werden im Amt bestätigt. Dr. Franz Brauers, seit 2004 Schatzmeister des Vereins, trat hingegen nicht mehr zur Wahl an. In seinem Kassenbericht zeigte er sich erfreut, den Verein trotz der aufwändigen Umgestaltung des Museums im letzten Jahr mit einem komfortablen Kontostand übergeben zu können. Die wichtigste Neuanschaffung 2019 war unterdessen ein Nachdruck der Cephalogenesis. Das überdimensionale Buch enthält zahlreiche, nach Spix gefertigte Lithografien. Künftig wird Johannes Schleupner die Kasse des Freundeskreises führen. Als Prüfer stehen ihm Anita Kopp und Barbara Cremer zur Seite. Ebenfalls aus der Vorstandschaft verabschiede sich Prof. Uwe Treter. Im folgt Alexander Schulz in das Amt des dritten Beisitzers. Behutsam werden damit die Weichen für einen Generationenwechsel gestellt. Herbert Fiederling dankte den beiden für ihre jahrelange, ehrenamtliche Tätigkeit im Verein. „Die letzten Jahre mit den Jubiläumsfeierlichkeiten und der Neugestaltung unseres Museums haben uns alle viel Kraft gekostet“, betont Fiederling. Deshalb freue er sich, dass der kleine Verein gemeinsam ein so umfangreiches Programm stemmen konnte. „Mit einer Inventarisierung unseres Depots steht nun die nächste Herkulesaufgabe bevor“, sagt der Vorsitzende – und freut sich, auch dafür motivierte Menschen an seiner Seite zu haben.
© 2023, Ritter von Spix Förderverein e. V. 1994
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