20.03.2019
HÖCHSTADT (enz) – Johann Baptist Ritter von Spix gilt als der bedeutendste Sohn Höchstadts. Sein Andenken wird durch den Spix-Förderverein hochgehalten. Der hat nun sein Museum aufpoliert. Vorsitzender Herbert Fiederling nutzte die Einweihung, um zahlreiche Unterstützer auszuzeichnen.
Seit 25 Jahren gibt es den Spix-Verein. Der betreibt im Geburtshaus des renommierten Biologen ein kleines Museum – und tritt auch sonst auf vielfältige Weise für das Andenken des Gründers der Zoologischen Staatssammlung München ein. „Dabei war Ritter von Spix sowohl in München als auch in Höchstadt völlig in Vergessenheit geraten“, erinnert sich Else Fittkau. Das ändert sich erst, als ihr inzwischen verstorbener Mann die Leitung der Staatssammlung übernimmt. „Prof. Ernst-Josef Fittkau war auf dieser Position der achte Nachfolger von Spix – und wollte zum Glück nicht akzeptieren, dass über den Gründer seines Instituts nichts mehr bekannt war“, erinnert Fiederling. Gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Ludwig Tiefenbacher machte er sich dann auf, das Leben des Höchstadter Ausnahme-Wissenschaftlers zu rekonstruieren.
„Prof. Ernst-Josef Fittkau war auf dieser Position der achte Nachfolger von Spix –
und wollte zum Glück nicht akzeptieren, dass über den Gründer seines Instituts nichts mehr bekannt war.“
Herbert Fiederling
Ein ähnliches Vorhaben, wenn auch aus anderen Gründen, verfolgte Prof. Winfried Kreutzer. „Ich habe mich immer gefragt, welche Rolle Spix in seiner Zeitgeschichte hat“, erklärt Kreutzer. „Da geht es nicht um die reine Beschreibung von Tierarten. Es geht für den studierten Theologen, der Spix auch war, fast immer um die Evolution. Er ist also fast als ein Vorläufer von Darwin zu sehen“. Steht bei Fittkau und Tiefenbacher das wissenschaftliche Wirken im Mittelpunkt, so ist für Kreutzer der Mensch Spix Gegenstand der Forschung. „Mit dieser hat er drei gut gefüllte Aktenordner und einen USB-Stick mit unzähligen Dokumenten zusammengetragen – und unserem Museum vermacht“, freut sich Fiederling.
Das Jubiläumsjahr des Spix-Vereins nimmt der Vorsitzende dann auch zum Anlass, den langjährigen Unterstützern eine Danksagung zukommen zu lassen. Posthum kann Else Fittkau für ihren Mann ebenso eine Ehrenurkunde entgegennehmen, wie die Eheleute Max und Ruth Kühbandner. „Sie waren von Anfang an das Bindeglied zwischen den Spix-Freunden in München und Höchstadt“, erinnert Fiederling. Ebenfalls ausgezeichnet wird Prof. Klaus Schönitzer. „Er war schon oft in Höchstadt und hat uns mit Vorträgen über das Leben von Spix bereichert“, erläutert Fiederling. „Vor allem hat er aber die einzige Biografie über Spix verfasst“. Auch Ludwig Tiefenbacher wird für seine Verdienste um Spix ausgezeichnet – und fügt diesen gleich noch ein Kapitel hinzu. Als Geschenk für das modernisierte Museum übergibt er ein Faksimile es königlichen Reisebefehls, also den Ursprung der Brasilien-Expedition, an Bürgermeister Gerald Brehm. Dazu noch seltenes Bildmaterial der Fregatte Austria, mit der Spix nach Südamerika gelangte, und eine Original-Münze jener Zeit. Winfried Kreutzer, der selbst zehn Jahre lang das Amt des 2. Vorsitzenden im Spix-Förderverein bekleidete, wurde schließlich noch zum Ehrenmitglied ernannt. Danach verlagerte sich die von Michael Ulbrich mit Schülern der Ritter-von-Spix-Schule stimmig umrahmte Festveranstaltung vom Schlossgewölbe in das kleine Museum in der Badgasse – wo die Pfarrer Friedrich Schäfer und Kilian Kemmer die Räumlichkeiten segneten.
© 2023, Ritter von Spix Förderverein e. V. 1994
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